AW: [linux-support] Aktuelle DVI Grafikkarte

helbling pauhel at bluewin.ch
Tue Jan 24 17:45:41 CET 2006


Hallo
Es kann ein heikel Thema (beim kaufen) sein, obwohl ich davon sehr gute
Erfahrung von den alten Grafikkarten gesammelt habe, leider kenne ich von
den neuen Grafikkarten nicht so gut aus, deswegen möge ich meiner Meinung,
um welcher Markenprodukt du kaufen soll, dir nicht zu äussern.
Aber ich kann dir eine sehr gute und aktuelle Beschreibung aus c't 2006,
Heft 1,über die Grafikkarten unter Linux zusenden.

Hardware für Linux:
Grafikkarten
Da alle Grafikkarten für PC-Systeme noch die alten VGA-VESA-Modi
beherrschen, ist ein fehlender Grafiktreiber in der Distribution erst mal
kein Beinbruch - die Installation gelingt immer im Text-Modus oder meistens
auch grafisch mit einem Standard-VESA-Treiber. Der arbeitet aber nur mit
definierten VESA-Auflösungen wie 800 x 600 oder 1024 x 768 bei 60 Hertz
Bildwiederholrate. Im Alltagsbetrieb wird man damit nicht glücklich:
Röhrenmonitore flimmern bei 60 Hertz, 16:9-Auflösungen sind nicht möglich
und Videos ruckeln bei der Wiedergabe, da der VESA-Treiber keine Funktionen
zur beschleunigten Ausgabe bietet.
Für viele der bekannten Grafikchips bringen die Distributionen jedoch schon
passende Open-Source-Treiber mit, die 16:9-Auflösungen sowie beschleunigte
2D- und Video-Ausgabe beherrschen. 3D-Beschleunigung, der zweite VGA- oder
DVI-Ausgang sowie der für TV-Signale lassen sich mit ihnen jedoch häufig
nicht oder erst nach manueller Konfiguration nutzen.
Intel arbeitet zusammen mit den X.org-Entwicklern an Treibern für die
Mainboard-Chipsätze mit integrierter Grafik. Die Distributionen liefern sie
gleich mit. Neuere bietet Intel auf der Homepage zum Download an - an deren
Installation sollten sich aber nur fortgeschrittene Anwender wagen. Die
Treiber ermöglichen 3D-Beschleunigung; Zweischirmbetrieb und TV-Ausgang
lassen sich ebenfalls konfigurieren, in unseren letzten Tests funktionierte
das jedoch nur selten zufriedenstellend. Ein grafisches
Konfigurationsprogramm fehlt, alle Optionen muss man manuell in der
X11-Konfigurationsdatei /etc/X11/xorg. conf eintragen. Die genauen Parameter
verrät die Manpage i810.
Für die Grafikchips von ATI und Nvidia gibt es jeweils einen Treiber von der
Open-Source-Gemeinde und einen unter einer Closed-Source-Lizenz stehenden
vom Hersteller.
-Die Open-Source-Treiber für Nvidia-Chips ermöglichen weder
3D-Beschleunigung noch Zweischirmbetrieb oder die Nutzung des TV-Ausgangs.
Dem Treiber von Nvidia selbst gelingt all das -vom Funktionsumfang steht er
dem unter Windows in kaum etwas nach. Nvidia bietet die Treiber nicht nur
für x86-Systeme, sondern auch für x64 (x8664) und Intels Itanium (IA64) an -
Anwender von Power/PowerPC-Systemen bleiben aber außen vor. Anfangs standen
die Treiber in dem Ruf, viele Systemabstürze und Probleme zu verursachen.
Das scheint sich jedoch gebessert zu haben.
Für die Installation ist nicht die Homepage von Nvidia die erste Adresse,
sondern es gibt für die meisten Distributoren überarbeitete Pakete, die sich
einfacher und besser integrieren. Suse-Anwender können die Nvidia-Treiber
komfortabel über das YAST-Online-Update (YOU) beziehen. In Ubuntu lassen sie
sich über die Paketverwaltung einspielen, wenn das Paket-Repository für
Software unter "Restricted copyright" aktiviert ist. Für Fedora hält
rpm.livna.org Pakete bereit, die Yum installiert. Und auch für Debian gibt
es Repositories mit vorbereiteten Treiber-Paketen.
Nur wenige Konfigurationsparameter lassen sich komfortabel mit einem
grafischen Programm einstellen. Für den Rest muss man die Kommandozeile oder
einen Editor bemühen. Die Konfigurationsparameter für die xorg.conf
beschreibt eine beiliegende Dokumentation bis ins Detail.
-Der Open-Source-Treiber für ATI-Grafikchips setzt alle neueren Chips bis
zum Radeon X850 in Gang. 3D-Beschleunigung beherrscht er nur mit
Radeon-Karten bis zum 9250. Auf neueren bis zum Radeon 9800 soll dies eine
aktualisierte Version ermöglichen, die die im Frühjahr 2006 erscheinenden
Distributionen mitbringen dürften. Zweischirmbetrieb wird unterstützt, der
TV-Ausgang nicht. Ein Programm namens atitvout kann diesen unter bestimmten
Voraussetzungen auf älteren Karten aktivieren.
ATI stellt für x86- und x64-Systeme einen Treiber namens fglrx bereit. Er
erlaubt 3D-Beschleunigung, Zweischirmbetrieb und das Aktivieren des
TV-Ausgangs. Der Installer kann angepasste Pakete für Debian, Suse und
Ubuntu direkt erstellen. Für Fedora hält rpm.livna.org die Treiber bereit.
Die vollständige Konfiguration gelingt wie bei Nvidia nur auf der
Kommandozeile oder mit einem Editor an der xorg.conf. Weil ATI die
Treiberoptionen jedoch nur spärlich dokumentiert hat, wird sie oft zum
Geduldsspiel, bei dem Internet-Suchmaschinen gute Dienste leisten. Mit der
neusten Chipsatz-Generation X1000 können beide Treiber noch nicht umgehen.
Die eigenen Treiber will ATI demnächst anpassen. Wann die
Open-Source-Treiber von X.org die neuen Chips unterstützen, ist noch unklar.
In der Vergangenheit hat ATI die unabhängigen Entwickler noch mit
Informationen unterstützt, auf Nachfrage gab der Hersteller jedoch an, er
wolle sich erst mal auf die eigenen Treiber und den Support für den
Workstation-Markt konzentrieren.
-Die Unterstützung von Grafikchips anderer Hersteller ist durchwachsen: XGI
ist hier vor kurzem mit einer Offenlegung der eigenen Treiber vorgeprescht,
Grafikkarten mit Chips dieses Herstellers sind auf dem hiesigen Markt jedoch
rar. Für VIAs Mainboard-Chipsätze mit integrierter Grafik gibt es insgesamt
drei Treiber, einen davon von VIA selbst. Wirklich überzeugen kann bisher
keiner; das dürfte erst mit den im Frühjahr erwarteten Distributionen und
einer neuen Version des X-Servers von X.org besser werden. Für die
Si5-Chipsätze existiert ein brauchbarer Grafiktreiber, der Zweischirmbetrieb
und TV-Ausgang unterstützt. 3D-Beschleunigung gelingt ihm auf den aktuellen
Si5-Produkten jedoch nicht.
Mit einem Intel-Chipsatz mit integrierter Grafik fährt man zumeist am
besten. Reicht dessen 3D-Leistung nicht aus, muss man sich mit den
Closed-Source-Treibern der Hersteller arrangieren; die von Nvidia
hinterlassen dabei einen besseren Eindruck.

N.B.:
1)Der Installer von ATIs Grafiktreiber kann auf die Distribution abgestimmte
RPM-/DEB-Pakete erstellen. Der von Nvidia arbeitet nur im Textmodus -
trivial ist die Installation bei keinem der beiden.
2)Nicht unterstützte Grafikchips begrüßen den Linux-Anwender schon mal mit
Fehlfarben.

Ich wünsche dir viel Glück.
P.G.Helbling

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: linux-support-bounces+pauhel=bluewin.ch at lugbe.ch
[mailto:linux-support-bounces+pauhel=bluewin.ch at lugbe.ch]Im Auftrag von
Christian Schweingruber
Gesendet: Dienstag, 24. Januar 2006 15:01
An: linux-support at lugbe.ch
Betreff: [linux-support] Aktuelle DVI Grafikkarte


Hallo zämä

mein 21"-Zöller hat gestern mit lautem Knattern seinen Dienst quittiert
und es kommt was flaches ins Haus...
Jetzt brauch ich auch eine DVI-Grafikkarte.
Kann mir jemand im Tschungel der aktuellen Angebote weiterhelfen?

Meine Ansprüche:
- Linux-kompatibel möglichst ohne bösem (geschlossenem) Treiber
- 0815-Grafikkarte ohne Gamerfeatures
- Auflösung 1600x1200 bei 32bit
- AGP oder PCI (kein Express)
- DVI-Ausgang, evt. 2. Ausgang
- wenns geht 3D beschleunigung
- Preis -200Fr.
- Erhältlich in der Schweiz

viele Grüsse

Chrigu Schweingruber


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