[linux-support] Verschwundene Festplatte
Gaudenz Steinlin
gaudenz at soziologie.ch
Tue Jan 8 18:26:40 CET 2008
Hallo
On Tue, Jan 08, 2008 at 05:07:28PM +0100, Theo Schmidt wrote:
> Hans R. Gessler schrieb:
> ...
> > Mein Problem ist, dass die IDE-Platte unter Linux nicht mehr
> > "existiert", ich möchte sie aber gerne auch unter Linux für Backups
> > verwenden.
> ...
>
> Vermutlich ist das Problem "SATA". Während Linux ideal mit dem guten
> alten PATA umging, werden bei modernen Distributionen SATA Laufwerke und
> gleich auch PATA Laufwerke nicht mehr im alten hda bis hdd System
> eingebunden, sondern als SCSI Geräte, also sda usw. Nun weiss man nicht
> mehr welche Laufwerke man hat, schlimmer als Windows. Ich habe dasselbe
> Problem mit USB-Laufwerken: der Buchstabe ist Glücksache. Vermutlich hat
> auch dein System so ein Problem.
Ich versuche mal, aus meinem auch limitierten Verständins des Kernel
etwas Licht ins Dunkel zu bringen, da der obige Absatz das ganze doch
etwas pauschal "verurteilt". Wie so oft ist das ganze etwas komplexer.
- Für SATA geräte wird libata (eine kernelkomponente, keine userspace
library) verwendet. Geräte, welche über libata angesprochen werden
erscheinen als SCSI geräte.
- die IDE/PATA unterstützung im kernel ist voll überarbeitungswürdig.
Darum wird langfristig libata auch für PATA devices genutzt werden.
Soweit ich weis ist das aber noch in keinem aktuellen kernel
standardmässig aktiviert. Die IDE platte sollte also /dev/hd? sein.
- Da es bei moderner hardware keine möglichkeit gibt, die devices
hardwaremässig in eine bei jedem boot gleiche reihenfolge zu bringen
wurde das konzept der stabilen devicenamen seit längerem aufgegeben
(gilt nicht nur für disks, sondern auch z.B. für netzwerkinterfaces).
Oft funktioniert es zwar, aber du kannst nicht sicher sein, dass deine
devices nach änderungen im bios oder der hardwarekonfiguration noch
die gleichen namen haben. Das ist meiner meinung nach eine gute sache,
da es dazu geführt hat, dass bessere identifikationsmechanismen wie
die MAC adresse oder das label eines dateisystems benutzt werden. Für
benutzer ist der devicename egal, solange immer die gleiche partition
am gleichen ort gemountet wird. Das erreicht man am einfachsten in dem
man in /etc/fstab anstatt des devices die UUID oder das LABEL des
dateisystems einträgt.
Und nun doch noch etwas zum eigentlichen problem:
Aus was schliesst du, dass die Partiion (bzw. die IDE Platte) mit dem
Windows drauf weg ist? Ich vermute, dass sie einfach nicht automatisch
gemountet wird. Wenn ich das richtig im Kopf habe, wird das bei Ubuntu
für nicht "removable" medien nicht automatisch gemacht.
Falls es nicht daran liegt, würde der output folgender befehle
weiterhelfen:
dmesg
lspci
ls /dev/sd* /dev/hd*
find /dev/disk
cat /proc/partitions
Gruss Gaudenz
--
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~ Samuel Beckett ~
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