[linux-support] Verschwundene Festplatte

Theo Schmidt sus2006 at bluewin.ch
Thu Mar 20 16:18:59 CET 2008


Gaudenz Steinlin schrieb:
> On Tue, Jan 08, 2008 at 05:07:28PM +0100, Theo Schmidt wrote:
...
>> Vermutlich ist das Problem "SATA". Während Linux ideal mit dem guten 
>> alten PATA umging, werden bei modernen Distributionen SATA Laufwerke und 
>> gleich auch PATA Laufwerke nicht mehr im alten hda bis hdd System 
>> eingebunden, sondern als SCSI Geräte, also sda usw. Nun weiss man nicht 
>> mehr welche Laufwerke man hat, schlimmer als Windows. Ich habe dasselbe 
>> Problem mit USB-Laufwerken: der Buchstabe ist Glücksache. Vermutlich hat 
>> auch dein System so ein Problem.
> 
> Ich versuche mal, aus meinem auch limitierten Verständins des Kernel
> etwas Licht ins Dunkel zu bringen, da der obige Absatz das ganze doch
> etwas pauschal "verurteilt". Wie so oft ist das ganze etwas komplexer.
> 
> - Für SATA geräte wird libata (eine kernelkomponente, keine userspace
>   library) verwendet. Geräte, welche über libata angesprochen werden
>   erscheinen als SCSI geräte.
> - die IDE/PATA unterstützung im kernel ist voll überarbeitungswürdig.

Warum meinst du? Für mich ist dieser Bus einer der wenigen, auf den man 
sich verlassen kann, trotz seiner Limitationen.


>   Darum wird langfristig libata auch für PATA devices genutzt werden.
>   Soweit ich weis ist das aber noch in keinem aktuellen kernel
>   standardmässig aktiviert. Die IDE platte sollte also /dev/hd? sein.
> - Da es bei moderner hardware keine möglichkeit gibt, die devices
>   hardwaremässig in eine bei jedem boot gleiche reihenfolge zu bringen
>   wurde das konzept der stabilen devicenamen seit längerem aufgegeben
>   (gilt nicht nur für disks, sondern auch z.B. für netzwerkinterfaces).
>   Oft funktioniert es zwar, aber du kannst nicht sicher sein, dass deine
>   devices nach änderungen im bios oder der hardwarekonfiguration noch
>   die gleichen namen haben. Das ist meiner meinung nach eine gute sache,
>   da es dazu geführt hat, dass bessere identifikationsmechanismen wie
>   die MAC adresse oder das label eines dateisystems benutzt werden. Für
>   benutzer ist der devicename egal, solange immer die gleiche partition
>   am gleichen ort gemountet wird. Das erreicht man am einfachsten in dem
>   man in /etc/fstab anstatt des devices die UUID oder das LABEL des
>   dateisystems einträgt. 

Für mich wäre das eine Verschlimmerung. Während die UUID-Identifikation 
offenbar zuverlässig funktioniert (z.B. zeigt der Befehl
ls -l /dev/disk/by-uuid
alle vorhandenen Disks), sind aber die UUIDs selbst lange Zeichenketten, 
die sich fast kein Mensch merken kann, also ausser für Savants unbrauchbar.

LABELS müssten die Lösung sein, so wie das bei Macintosh immer schon 
möglich war*. Jedoch, das mit den Labels scheint mir zumindest auf 
Ubuntu 6.06 Systemen völlig willkürlich. Der Befehl
sudo e2label /dev/...
zeigt zwar ein vorhandenes Label einer bestimmten Partition, aber der Befehl
ls -l /dev/disk/by-label
zeigt nur einige der vorhandenen Labels, funktioniert also nicht so gut 
wie mit ...by-uuid.

Im Ubuntu-Wiki wird noch der Befehl
blkid
angegeben, um Labels anzuzeigen, vor allem von USB-Devices, aber bei mir 
zeigt auch das nur einige der Labels von vorhanden Partitionen auf USB, 
und zwar andere als oben! Auch verschiedene Partitionsprogramme wie 
QTParted usw. zeigen entweder keine Labels, oder nur einige aber nicht 
andere.

Deshalb scheinen mir Labels zur Identifikation von Disks noch 
unbrauchbar, auch wenn ich die Sache sicher unvollständig verstanden 
habe und einiges durcheinander bringe, es sei denn, die neusten 
Distributionen hätten nun alles gelöst.

Schöne Ostern,
Theo


* Jede Disk hatte einen Namen, und wenn das mal nicht klappte, hatte man 
wenigstens die HW-mässig eingestellte SSCI-ID.




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